Mit dem Frühling beginnen auch die Brennnesseln vor allem in Stickstoffreichen Böden entlang von Flüssen und in Auenwäldern, durch welche ein Fluss oder Bach fliesst, oder auf Brachflächen, an meist schattigen Plätzen zu spriessen.
Ansammlungen von Brennnesseln-Pflanzen werden oft auch als Schmetterlingsweiden bezeichnet. Denn die Brennnesseln sind für die Raupen von mehr als 50 Schmetterlingsarten eine wichtige Futterpflanze.
Aber auch wir essen sie sehr gerne. Ursprünglich waren sie die Nahrung der Armen Leute und wurden oft auch während Hungernöten als Eiweiss- und Vitaminlieferant verzehrt. Neben dem Eiweiss verfügen sie auch über einen hohen Gehalt an Magnesium, Kalzium und Silizium. Bei den Vitaminen dominieren vor allem die Vitamine A und C. Die Pflanzen haben zweimal so viel Vitamin C als eine Orange.
Die Brennnessel ist geschmacklich dem Spinat ähnlich, ist aber im Vergleich dazu viel aromatischer. Sie schmeckt am besten im Frühling und als junge Pflanze bis zu einer Höhe von ungefähr 20 cm. Gegessen wird sie hauptsächlich als Salat, in Butter gedämpft, als Püree oder als Suppe. Eine gute Idee ist auch, sie mit einem Risotto oder mit Spaghetti zu vermischen.
Die Brennnesselsamen eignen sich zudem sehr gut zum rösten.
Einen Hacken hat dieses herrliche Gemüse jedoch. Die Pflanze verfügt über sehr lästige Nesselhaare, welche bei Berührung mit der Haut sehr unangenehm jucken und brennen. Wir empfehlen dir also beim Ernten unbedingt Handschuhe und lange Beinkleider zu tragen.
Wenn du die Brennnessel roh verzehren willst (Salat), musst du sie vor dem Verzehr in ein Tuch einwickeln, stark wringen, mit einem Walholz durchwalken oder mit kaltem Wasser kräftig abduschen und sehr fein schneiden.
Gekocht verlieren die Brennhaare ihre Wirkung.
Wir machen heute mit den Brennnesseln eine Suppe. Es sind uns dazu zwei Zubereitungsarten bekannt. Du kannst sie als Crème- (mit Rahm vermischt) oder als klare Suppe servieren.
In diesem Rezept zeigen wir dir eine Variante der klaren Suppe. Da unsere Suppe als Hauptmahlzeit gedacht ist, werden wir sie noch mit Eiern und Brot-Croutons anreichern.
Brennnessel-Suppe
Werkzeuge:
1 Rüstbrett
1 Kartoffelschäler
1 Rüstmesser
1 Abtropfsieb
1 mittelgrosse Kasserolle mit Deckel
1 kleine Bratpfanne
1 kleine Schüssel
1 Gabel
1 Holzkelle
Zutaten:
für 4 Personen
200-250 g Brennnesseln (junge Pflanzen)
2 grosse Kartoffeln (fest kochend)
1 Karotte
1 ½ Lt. Gemüsebouillon
2 Eier (ganze)
4 EL Sauerrahm (crème fraîche)
1 Zitrone (Saft)
Salz und Pfeffer
4-5 Scheiben Brot (Weiss- oder Ruchbrot)
20 g Butter
Zubereitung:
DieDie Kartoffeln und die Karotten schälen und in Würfel schneiden.
Die Bouillon erhitzen, die Kartoffeln und die Karotten 10 Minuten darin kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Brotscheiben in kleine Würfel schneiden, in der Bratpfanne mit der Butter bei schwacher Hitze langsam goldbraun rösten und beiseite stellen.
Die Brennnesseln in ein Sieb legen und mit kochendem Wasser überbrühen und dann mit kaltem Wasser abschrecken.
Die Brennnesseln und die Hälfte des Zitronensaftes in die Bouillon geben und die Bouillon 5-7 Minuten weiter kochen lassen.
Die beiden eine Schüssel aufschlagen und mit einer Gabel verquirlen. Die Ei-Masse in die Suppe geben und sofort mit einer Holzkelle gut verrühren.
Die Suppe nun vom Herd nehmen und zugedeckt 15-20 Minuten ziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Die Suppe in Teller oder Tassen anrichten, mit etwas Sauerrahm und den Brot-Croutons dekorieren und servieren.
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